Kindle HD bringt Amazon in die Verlustzone

Amazon hat im letzten Quartal einen Verlust von 274 Millionen Dollar gemacht. Im Vorjahr konnte die Online-Versandbörse in den Monaten Juli bis September noch einen Gewinn von 63 Millionen Dollar machen. Der Umsatz stieg zwar von 10,88 Milliarden auf 13,81 Milliarden Dollar, blieb damit aber hinter den Erwartungen zurück. Einer der Gründe für die schwache Geschäftsentwicklung, ist offenbar das Kindle HD-Tablet, den Amazon fast zum Selbstkostenpreis abgibt.

Ein Gerät ohne Gewinnspanne
Das Tablet kostet 199 US-Dollar und macht damit “fast keinen Gewinn”, wie Amazon-Boss Jeff Bezos bestätigt. Sein Unternehmen arbeite hart und biete hochwertige Geräte fast zum Selbstkostenpreis, fährt der Vorstandschef fort. Auf diese Weise sei es seinem Haus möglich, eine Menge anspruchsvoller Hardware zu sehr niedrigen Preisen zu verkaufen. Der Ansatz funktioniere gut, fügt Bezos an, der Amazon auch gegründet hat. Der Kindle HD sei eines der erfolgreichsten Geräte in der Geschichte von Amazon.

Mitarbeiterzahlen stetig gestiegen
Amazon hat trotz der Verluste die Zahl seiner Mitarbeiter deutlich angehoben. Im Juni dieses Jahres beschäftigte das Unternehmen noch 69.100 Menschen. Inzwischen beziehen 81.400 Personen ein Gehalt von Amazon. Der Anteil der Mitarbeiter wuchs damit binnen eines Quartals um 59 Prozent. Und in den kommenden Monaten wird es noch einmal einen deutlichen Anstieg geben, denn Amazon möchte vor Weihnachten weitere 50.000 Zeitarbeiter einstellen. Wie viele von diesen direkt mit dem Tablet-PC des Unternehmens befasst sind oder wie viele Exemplare das Unternehmen tatsächlich verkauft hat, bleibt dabei aber offen. Anders als beispielsweise Google oder Apple veröffentlicht Amazon keine Verkaufszahlen.

Bild: amazon.de