Welche Voraussetzungen sind zum Berufsbild Elektriker bzw. Elektroniker notwendig?

Das ursprüngliche Berufsbild des Elektrikers wurde vor einigen Jahren durch die Bezeichnung Elektroniker ersetzt. Elektroniker sind für die Inbetriebnahme von elektronischen Geräten und Anlagen zuständig, betreiben ihre Wartung und Reparatur. Während der Ausbildung können sich Elektriker auf folgenden drei Fachrichtungen spezialisieren:

  • Automatisierungstechnik
  • Energie- und Gebäudetechnik
  • Informations- und Telekommunikationstechnik

Elektroniker sind u.a. in Elektronikbetrieben, im Maschinenbau, in der Elektroindustrie, in der Automobilindustrie und in Dienstleistungsunternehmen anzutreffen. Die Ausbildungen zum Elektriker sind als Monoberufe aufgebaut. Am Anfang wird entschieden, welche Ausbildung zum Elektroniker begonnen wird. Für die Ausbildung selbst gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, manche befinden sich im industriellen, andere im handwerklichen Areal. Heute ist es sogar schon möglich, sich ausschließlich online über die Theorie auf Seiten wie dem Elektroprofi im Netz zu informieren. Die Ausbildungszeit für alle drei Fachrichtungen beträgt dreieinhalb Jahre.

Alle Ausbildungen sind im ersten Jahr gleich. Bei Beginn des zweiten Jahres startet die Spezialisierung auf das selektierte Einsatzgebiet, das zu Beginn ausgewählt wurde.

Welche Spezialisierungen sind möglich?

Die meisten neuen jährlichen Zugänge sind beim Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik zu verzeichnen und ist damit der weitest verbreitete Beruf in diesem Bereich. Die Stromversorgung wird beim Hausbau eingerichtet, die Stromverteilung wird gewartet und die nötigen Reparaturen werden von ihm ausgeführt. Diese Berufsausbildung erfolgt gemäß der Handwerksordnung. Die Ausbildung zum Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme ähnelt dem vorigen, zählt zur Industrie und ist deren Verordnung untergeordnet.

In der Hauptsache liegt der Unterschied im Inhalt: Angehörige dieser Fachrichtung observieren und reparieren meistens Versorgungssysteme und Sicherheitsanlagen in Zusammenarbeit mit dem Gebäudemanagement. Bei einem Elektroniker für die Automatisierungstechnik unterliegt man der Industrie- oder Handwerksordnung. Die Spezialisierung auf Wartungsarbeiten sowie die Einstellungen von Automaten und Industrieanlagen erfolgt durch beide Verordnungen. Abhängig von der üblichen Arbeit ist eine einzelne Arbeitstätigkeit oder Teamarbeit möglich. Alle zusätzlichen Ausbildungen spezialisieren sich auf bestimmte Gerätemodelle und Systeme.

Der Elektroniker für lufttechnische Systeme ist für entsprechende Geräte aus diesem Bereich zuständig, während es auch Spezialisten für Geräte und Systeme gibt, auf denen Feingeräte, medizinische Geräte und Kontrollsysteme entfallen. Der Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik ist für industrielle Großmaschinen und der für Informations- und Telekommunikationstechnik auf die Ausstattung und die Wartung von Telefonanlagen zuständig. Wer eine Lehre als Elektriker anstrebt, sollte sich also im Vorfeld gut über einzelne Geräte und Spezialisierungen informieren.

Falls neben der Elektronik auch IT ein Interessengebiet darstellt, ist eine Ausbildung zum IT-Systemelektroniker ideal. Doch es gibt noch weitere Berufe, z.B. Elektroniker für Betriebstechnik oder für Informations- und Systemtechnik.

Die Ausbildungszeit

Die duale Ausbildung zum Elektroniker dauert dreieinhalb Jahre. Seitens des Gesetzgebers gibt es keine reglementarische Voraussetzung zur Zulassung. Im Regelfall werden allerdings Bewerber mit Mittlerer Reife eingestellt. Zu den Inhalten der Ausbildung zählen z.B. Kombinationen von Schaltgeräten, Stromkreise, Prüfung der erforderlichen Schutzmaßnahmen, Selektion und Verlegung von Hochfrequenzleitungen sowie Energie- und Kommunikationskabeln, Durchführungen von Wartungsarbeiten und Kontrollen, die Registrierung von Störungsmeldungen und der Verkauf von Produkten und Dienstleistungen.

Zusätzlich gibt es Besonderheiten:

  • Im Bereich Informations- und Telekommunikationstechnik erlernen die Auszubildenden z.B. die Inbetriebnahme von Telekommunikationsanlagen und Netzwerken
  • Die Inhalte für Azubis der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik umfassen u.a. die Inbetriebnahme von Energiewandlungssystemen, die Konfiguration von Fernwirk- und Gebäudeleiteinrichtungen sowie die Wartung von Systemen in der Gebäudetechnik.
  • Im Bereich Automatisierungstechnik können Elektroniker spezielle Kenntnisse erwerben. Zur Selektion stehen u.a. Service, Mechatronik, Qualitätskontrolle oder EDV-Anwendungen im elektronischen Bereich.

Weiterbildungen für die Karriere

Zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten können nach dem Ausbildungsabschluss für die weitere Karriere hilfreich sein. Der Zentralverband Elektrotechnik und Elektroindustrie e.V. offeriert in regelmäßigen Abständen unterschiedliche Kurse in der Computertechnik, Montage oder im Qualitätsmanagement. Sie führen tiefer in die Bereiche Industrietechnik hinein. Neben einer Weiterbildung als Ausbilder, nach der zukünftige Azubis angelernt werden können, sind auch Produktionsaufgaben als Prozessmanager zu übernehmen.

Dabei werden nicht nur Arbeitsprozesse erledigt sondern auch koordiniert. Eine weitere Möglichkeit ist die Fortbildung zum Techniker oder die Meisterprüfung wird abgelegt, um sofortige Führungsaufgaben zu übernehmen. Mit der Berufsausbildung zum Elektriker bzw. heutzutage Elektroniker lassen sich demnach viele Ziele realisieren.

Bild: Image courtesy of Naypong / FreeDigitalPhotos.net