Ohne Menschen – oder nennen wir sie neutraler Dorfbewohner, die Übersetzung von „Villagers“ im englischen Original – bleibt die Minecraft-Welt öde und leer. Aber wie kommt ein Dorf zu Bewohnern? Man kann Fremde anlocken, zum Beispiel durch Schienen für die Loren, oder Zombies heilen. Die natürlichste Möglichkeit ist auch bei Minecraft der Nachwuchs. Die Voraussetzungen hierfür sind (fast) wie im richtigen Leben – zumindest ab der Version 1.11 des beliebten Spiels, das es von Computern mit unterschiedlichen Betriebssystemen über Android & Co bis hin zu diversen Konsolen für fast alle Plattformen gibt.
Betten statt Türen
In den einschlägigen Online-Foren findet sich häufig der Rat, die Häuser des Dorfs mit möglichst vielen Türen zu versehen. Was haben Türen mit Vermehrung zu tun? Nun, Bewohner finden zueinander und lernen sich eher kennen. Aber richtig logisch ist es nicht – und deshalb ist in der aktuellen Version die Zahl der Türen auch nicht mehr wichtig. Was aber vorhanden sein muss, ist mindestens ein freies Bett im Dorf, besser ein paar mehr. Die Betten werden aber nicht für die „Produktion“ von Nachwuchs gebraucht, sondern sie sind deshalb nötig, weil der neue Einwohner ja irgendwo schlafen muss. Richtig – die Dorfbewohner schlafen jetzt auch regelmäßig, was in den älteren Versionen nicht der Fall war. Da versteckten sie sich vor Zombies nachts in den Häusern und brauchten kein Bett. Zusätzliche Betten kann man auf einer Werkbank aus Holz und Wolle bauen. Sie müssen später so aufgestellt sein, dass sie für Kinder erreichbar sind, also in der Nähe der Eltern und an gut zugänglichen Orten.
Unverändert: das Nahrungsangebot
Dorfbewohner vermehren sich nur, wenn sie satt sind. Sie verpflegen sich aus unsichtbaren Inventarplätzen, die stets gut gefüllt sein müssen. Gemüse ist angesagt – zwölf Karotten, zwölf Rote Bete, zwölf Kartoffeln oder drei Brote sind die Grundausstattung. Mit mehreren Spielern, die gemeinsam einen Minecraft Server mieten, lässt sich das Angebot an Lebensmitteln leichter sicherstellen. Außerdem brauchen die Villagers jetzt einen Beruf, denn der wird nicht mehr zufällig vergeben wie in den Vorversionen. Ihre Arbeit wird durch Zuweisen eines Werkzeugs bestimmt, also zum Beispiel eine Steinsäge für den Steinmetz oder ein Kartentisch für den Kartografen.
Herzchen steigen auf
Mindestens zwei Bewohner sind vorhanden, das Essen ist gut, der Beruf macht Spaß, Kinderbetten sind frei, aber die Dorfbewohner vermehren sich nicht? Vielleicht sind sie einfach nicht in der Stimmung. Wer ständig Angst haben muss vor Zombies, wird sich gut überlegen, ob er Kinder in so eine Welt setzen möchte. Neben dem Schutz vor Zombies sind auch Handelsbeziehungen gut, um die Zufriedenheit und damit die Paarungsbereitschaft zu erhöhen. Ein Blick auf das Inventar eines Bewohners zeigt sein Angebot an Handelswaren. Es ist zuerst noch sehr dürftig, steigt aber automatisch mit dem Handel, denn dann produziert er auch mehr für den Verkauf. Sind zwei zufriedene Dorfbewohner einander nahe, werden auch bald Herzchen aufsteigen – ein Zeichen, dass Nachwuchs geplant bzw. unterwegs ist. Wolken zwischen den Herzchen deuten auf fehlende Betten hin. Und wenn die Dörfler trotz bester Voraussetzungen nicht wollen? Dann ist Geduld des Spielers gefragt – Liebe lässt sich nicht erzwingen.
Bild: Bigstockphoto.com / Amlan Mathur