Digitalisierung bedeutet Wettbewerbsvorsprung für Handwerksbetriebe

Handwerker schöpfen die Möglichkeiten der Digitalisierung heute noch längst nicht aus. Zu dieser Erkenntnis gelangt die Studie „Digitalisierungsindex Mittelstand 2020/2021“, die das Beraterunternehmen techconsult im Auftrag der Deutschen Telekom durchgeführt hat. 57 von 100 Punkten entsprechen dem Vorjahresniveau – trotz Corona-Pandemie und Lockdowns, die viele Unternehmen zu einer verstärkten Digitalisierung ihres Geschäftsbetriebs gezwungen haben.

Bedeutet das Befragungsergebnis einen Stillstand über alle Branchen? Nein, denn es gibt Unterschiede. Wer bisher schon digital gut aufgestellt war, konnte sich den neuen Bedingungen gut anpassen. Das bestätigen 83 % der sogenannten Digital Leader. Von den anderen Unternehmen war nur etwas mehr als ein Drittel schnell und flexibel in der Reaktion.

Einfache Softwarelösungen für alle Branchen

Digitalisierung beginnt mit kleinen Schritten und bedeutet nicht zwingend den Einsatz teurer Speziallösungen. Softwareprodukte wie TopKontor Handwerk erlauben branchenübergreifend das Schreiben von Angeboten, Auftragsbestätigungen und Rechnungen. Die Programme sind ebenso einfach bedienbar wie die bekannten Officeprodukte – nur halt mit vorgefertigten Lösungen, die das eigene Herumbasteln an Word-Vorlagen oder Excel-Tabellen überflüssig machen. Zusatzfunktionen wie Projekt- oder Aufgabenverwaltung erleichtern die Organisation des Tagesgeschäfts.

Diese Probleme gilt es zu überwinden

Wenn die Digitalisierung so einfach ist, wenn sie einen so entscheidenden Wettbewerbsvorteil darstellt, warum stagniert der Index dann bei wenig mehr als der Hälfte des Erreichbaren? Drei Problemfelder werden immer wieder genannt.

1. Digitalisierung ist teuer.

Dieser Irrglaube ist nur schwer auszurotten. Ja, in vielen Fällen wird eine nicht unerhebliche Anfangsinvestition erforderlich sein. Handwerksbetriebe sollten einen Experten mit einer Amortisationsrechnung beauftragen. Das erstaunliche Ergebnis: Oft rechnet sich die Investition schon nach einem oder zwei Monaten. Hierbei gilt es zu berücksichtigen, dass eine verbesserte Internet-Präsenz mit eigener Webseite, Suchmaschinenoptimierung und Präsenz in den sozialen Medien auch das Auftragsvolumen steigert. Fällt es trotzdem schwer, den Betrag aufzubringen, können Förderprogramme wie go-digital des Bundeswirtschaftsministeriums oder verbilligte Kredite der KfW genutzt werden.

2. Ich bin Handwerker und verstehe nichts von Computern.

Wenn das wirklich so ist, ist es höchste Zeit, etwas daran zu ändern. Aber erst einmal sollten Sie prüfen, ob Sie für die Digitalisierung überhaupt IT-Kenntnisse benötigen. Ihren Firmenwagen fahren Sie auch, ohne zu wissen, wie Motor und Getriebe funktionieren und ohne ihn bei einer Panne selbst reparieren zu können (falls Sie nicht gerade Kfz-Handwerker sind). Und wahrscheinlich ist ein Smartphone längst zu Ihrem selbstverständlichen Begleiter geworden. Handwerkersoftware ist auf die IT-Kenntnisse von Handwerkern abgestimmt. Sie müssen kein IT-Guru sein, um sie zu nutzen. Ein Seminar schadet trotzdem nicht. Und bei Ihrer nächsten Azubi-Einstellung wird sicher ein Digital Native dabei sein, der Sie unterstützt.

3. Meine Mitarbeiter wollen das nicht, sie haben Angst um ihre Arbeitsplätze.

Nehmen Sie die Belegschaft von Anfang an mit auf die Reise in die digitale Zukunft. Manche Tätigkeiten werden sich verändern, vor allem im Backoffice. Zeigen Sie die Vorteile auf, beweisen Sie, dass die Arbeit in einem zukunftsfähigen Unternehmen sicherer ist, beteiligen Sie die Mitarbeitenden am Geschäftserfolg. Bieten Sie, wo nötig, Qualifizierungsmaßnahmen an. Sie beseitigen Unsicherheiten und unterstützen die digitale Transformation auch in den Köpfen.

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