Viele Computer, eine Verwaltung: Client-Management spart IT-Ressourcen

Vor wenigen Jahrzehnten waren Personal Computer in Büros noch eine Seltenheit. Bildschirmarbeitsplätze waren mit „dummen“ Terminals ausgestattet, die nur einen Host-Zugriff erlaubten. Die wenigen PC waren Stand-alone-Geräte ohne jegliche Vernetzung. Für Wartungsarbeiten oder bei Problemen musste ein Support-Mitarbeiter vorbeischauen, Updates wurden per Diskettenweitwurf verteilt.

Und heute? Zwar wird die Schraube in vielen Großunternehmen wieder zurückgedreht und der Desktop-PC durch einen Thin Client ersetzt. Für viele User, die Spezialprogramme benötigen, sind aber Desktop-Rechner erforderlich. Und der durch Corona massiv beschleunigte Trend zum mobilen Arbeiten erfordert intelligente Laptops für jeden Mitarbeitenden. Ein professionelles Client-Management ist erforderlich, um diese Rechner, sogenannte Fat Clients, zu verwalten und – vor allem unter Sicherheitsaspekten – aktuell zu halten.

Die zentralen Elemente des Client-Managements

Ein umfassendes Client-Management unterstützt nicht nur die Verwaltung der Rechner, ihrer Betriebssysteme und Anwender-Software, sondern auch die Administration der Peripherie wie Drucker, Scanner und Multifunktionsgeräte. Als größter Vorteil wird meist die Verteilung von Software inklusive Updates und Patches genannt. Das ist tatsächlich eine sehr wichtige Funktion, weil Sicherheitslücken sehr zügig geschlossen werden können, ohne neue Programmversionen vor Ort auf vielleicht hunderte PC aufspielen zu müssen. Mit der richtigen Client-Management-Software erfolgt das Sicherheitsupdate verpflichtend in einer zuvor festgelegten Frist – der Anwender kann es nur begrenzt verschieben.

Client-Management auf eine Softwareverteilung oder ein Patch-Management zu reduzieren, wäre aber deutlich zu kurz gedacht. Auch im kaufmännischen Bereich spielt die elektronische Verwaltung ihre Vorteile aus: Hardware wird auf einfache Weise inventarisiert, Lizenzen werden so verwaltet, dass nur die wirklich benötigte Zahl gekauft und bezahlt werden muss. Art und Zeit der Software-Nutzung werden exakt erfasst und sind die Grundlage für die Lizenzverwaltung. Nicht zuletzt ist das Client-Management Voraussetzung für eine Fernwartung der Rechner, wobei der Support auch kostengünstig an einen ausländischen Standort verlegt werden kann. Der Helpdesk erhält einen Remote-Zugriff auf die Rechner und bezieht aus dem Client-Management Infos über vorhandene Hardware und die zugewiesenen Programme. Durch eine Freigabe des Zugriffs durch den Anwender werden dessen schutzwürdigen Interessen gewahrt. Bei Unternehmen mit einem Betriebs- oder Personalrat empfiehlt es sich, über den Einsatz von Remote-Software eine Betriebsvereinbarung abzuschließen.

Nutzen für Administratoren und Anwender

Für den IT-Bereich liegt der Nutzen eines professionellen Client-Managements klar auf der Hand: Der spöttisch als Turnschuh-Administration bezeichnete Service vor Ort hat ein Ende bzw. beschränkt sich auf die wenigen Fälle, in denen Local Support wirklich nötig ist, zum Beispiel für den Austausch defekter Hardware. Den Anwender muss man vielleicht ein wenig an die Hand nehmen, um ihm die Vorteile zu zeigen. Früher durfte der Techniker erst wieder gehen, wenn der Rechner nach einem Update einwandfrei funktionierte. Jetzt muss der Nutzer selbst aufs Knöpfchen drücken und ist bei Fehlermeldungen erst einmal allein und hilflos. Die Regel ist aber, dass Softwarezuweisung, Updates und Patches wie geplant durchlaufen. Und dann verringert das Client-Management, das oft im Hintergrund läuft und, wenn überhaupt, nur einen Neustart des Rechners am Ende des Prozesses erfordert, die Ausfallzeiten deutlich. In Kombination mit einem gut erreichbaren Helpdesk für den Fehlerfall sollte das Client-Management auch den Anwender entlasten.

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