Petition gegen die Abschaffung der DSL-Flatrate

Die geplante Änderung der DSL-Nutzungsgebühren beim größten deutschen Festnetzbetreiber, der Telekom, sorgt für großen Unmut bei Nutzern aus Wirtschaft und Politik. Während die einen befürchten, dass andere Anbieter dem Beispiel der Telekom folgen werden, verteidigt der Chef des Unternehmens, René Obermann, die Maßnahme als einzige Möglichkeit, die Preise stabil zu halten.

Selbst FDP-Parteichef Philipp Rösler griff in die Debatte um die Abschaffung der Flatrate ein. In einem Schreiben an Obermann hatte dieser seine Bedenken gegen die Neuerungen geäußert. Die Antwort des Telekom-Chefs fiel deutlich aus. Mit Begriffen wie der Sicherstellung des Wettbewerbs oder Netzneutralität werde versucht, das Recht auf unbegrenzte Nutzung auf Dauer festzuschreiben. Dabei würden einige Nutzer die Flatrates missbrauchen, um riesige Datenmengen zu verschicken oder herunterzuladen. Dieses ginge auf Kosten der meisten Verbraucher, die das Netz in einem wesentlich geringeren Umfang nutzten. Um die Preise für diesen Kundenstamm stabil zu halten, sei die Drosselung der Datenmengen notwendig.

Die Konkurrenz der Telekom, allen voran Stephan Albers, Geschäftsführer des Bundesverbandes Breitbandkommunikation, geht davon aus, dass die meisten der Mitgliedsunternehmen des Verbandes keine Drosselung planten. Ein Zuwachs an Nutzern sei zu erwarten, da der Telekom nach der Abschaffung der DSL-Flatrates die Kunden davonlaufen dürften. Auch die Internetkunden selbst machen Front gegen die Pläne der Telekom. Sie unterschrieben eine Petition, die sich gegen die Abschaffung der Flatrates richtet. Bereits über 100.000 User haben unterzeichnet (Stand: 29.04.2013, 9:00 Uhr).

Die Telekom beabsichtigt, die veränderten Vertragsbedingungen nur bei neuen Abschlüssen anzuwenden. Diese Kunden müssten dann für die volle Nutzung des Breitbands entsprechend mehr zahlen. Bestandskunden haben nach derzeitigem Stand keine Änderung der Nutzungsbedingungen zu erwarten. Auch Vertragsverlängerungen zu den bisherigen Konditionen sollen nach Aussage des Unternehmens nicht von der Drosselung betroffen sein.

Die Petition kann hier unterzeichnet werden:

https://www.change.org/de/Petitionen/deutsche-telekom-ag-drosselung-der-surfgeschwindigkeit-stoppen

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