Paypalchef kündigt “massive kulturelle Veränderungen” an

Der Internetbezahldienst Paypal gab am 14. September 2012 neue Zahlen über das Nutzerverhalten heraus. Danach hat das 1998 als Tochtergesellschaft des Aktionshauses Ebay gegründete Unternehmen derzeit 20 Millionen Nutzer in Deutschland. Die Hälfte davon war in den vergangenen zwölf Monaten aktiv und hat in dieser Zeit mindestens eine Transaktion über Paypal durchgeführt. Wieweit sich die Zahlen innerhalb der letzten Jahre verändert haben, gab das Unternehmen nicht bekannt.

Grundlose Sperrung von Nutzerkonten
Die hohen Nutzerzahlen täuschen darüber hinweg, dass der Bezahldienst einen sehr schlechten Ruf hat und bei den Nutzern äußerst unbeliebt ist. Vielfach wird er nur in Anspruch genommen, weil es, wie beispielsweise bei Ebay, kaum eine andere Zahlungsmöglichkeit gibt und das Aktionshaus mit dem Käuferschutzprogramm wirbt. Die Gründe für das miserable Image liegen an dem oftmals unkalkulierbaren Verhalten von Paypal. Nutzerkonten werden ohne nachvollziehbare Begründung einfach gesperrt. Händler klagen darüber, dass die Auszahlung von Guthaben verschleppt wird oder gar nicht erfolgt. Zudem zwingt das Unternehmen sie dazu, US-amerikanische Embargos wie gegen Kuba einzuhalten, zu denen sie nach deutschem Recht nicht verpflichtet wären.

“Wachstumsschmerzen” wegen zu vieler Transaktionen
In einem Beitrag, den der neue Chef an der Paypal-Spitze, David Marcus, auf dem Portal der Hacker News hinterließ, räumte er die Imageschäden des Bezahldienstes ein, und begründete sie mit “Wachstumsschmerzen”. Diese seien durch das hohe Transaktionsaufkommen entstanden, unter dem Entwickler, Händler und Nutzer zu leiden gehabt hätten. Allerdings hätte der Schutz der Kunden immer im Vordergrund gestanden.

Marcus, der Paypal seit fünf Monaten führt, versprach nun einschneidende Änderungen, die die Arbeitsweise der Mitarbeiter, die Plattform selbst und auch die Regeln betreffen sollen. Der Paypalchef erhofft sich damit, den Ruf des Dienstleisters wieder zu verbessern und Paypal zu einem “großartigen Unternehmen” zu machen.