Mit Stift in Microsoft Word arbeiten

Ist Ihre Handschrift auch „eingerostet“? Wir schreiben über eine Tastatur, starten Funktionen per Mausklick oder nutzen die Sprachsteuerung. Wozu sind Tablets mit einem Stift als Eingabegerät ausgerüstet? Schauen wir uns am Beispiel Microsoft Word an, wie der Stift nutzbringend eingesetzt werden kann. Die in den Abo-Versionen Microsoft 365 single und family enthaltene und auch als Kaufprogramm erhältliche Textverarbeitung bietet interessante Möglichkeiten, den Stift zu nutzen.

Mathematische Gleichungen einfach malen

Im Datei-Menü von Word findet der Nutzer unter OptionenErweitert die Möglichkeit, einen Stift standardmäßig zum Auswählen von Inhalten und zur Interaktion mit diesen zu verwenden. Einen großen Unterschied macht das nicht, denn der Stift verhält sich in der Tablet-App von Word ohnehin wie eine Maus am Desktop oder Laptop. Mehr gefordert ist Word, wenn Sie ins Menü Zeichnen wechseln. Hier können Sie verschiedene Strichstärken, Farben und Texturen auswählen und Ihren Stift dadurch als Kugelschreiber, Bleistift oder Textmarker verwenden. Eine Handschrift-Erkennung ist an dieser Stelle zwar anders als in Powerpoint nicht integriert, immerhin kann Word Ihr Kunstwerk aber in eine Form (Rechteck, Kreis …) oder – sehr praktisch für mathematische Texte – in eine Gleichung verwandeln.

Königsdisziplin Korrekturen

Wie korrigiert ein Lehrer eine Klassenarbeit? Er nimmt den Rotstift und schreibt seine Korrekturzeichen und Bemerkungen direkt in das Heft oder auf das Arbeitsblatt. Liegt die Arbeit als Word-Dokument vor, geht es auf dem Tablet genauso – wie oben beschrieben über das Menü Zeichnen und die Auswahl eines passenden Stifttyps. Allerdings sind diese Korrekturen für Word nur unleserliche Grafik-Objekte. Ein automatisches Einpflegen der Änderungsvorschläge wie unter dem Menüpunkt ÜberprüfenÄnderungen nachverfolgen ist nicht möglich. Dem Empfänger des per Stift korrigierten Dokuments bleibt nichts anderes übrig, als sie ganz klassisch per Tastatur einzupflegen. Immerhin gibt es eine Erleichterung, wenn es darum geht, die handschriftlich eingefügten Objekte nach getaner Arbeit wieder loszuwerden: Mit ÜberprüfenFreihand ausblendenAlle Freihandanmerkungen im Dokument löschen verschwinden die grafischen Objekte alle auf einmal, ohne dass man sie einzeln auswählen und entfernen müsste.

Die beste Funktion für Korrekturen hat Microsoft hinter einem Symbol versteckt, das nicht unbedingt selbstsprechend ist. Bei den Zeichentools im Menü Zeichnen finden Sie rechts einen blauen Stift, der kleine Sterne zu zeichnen scheint. Hiermit starten Sie den Freihand-Editor. Er stellt Ihnen sechs Korrekturgesten zur Verfügung:

  • Eine Schlangenlinie löscht ein Wort.
  • Eine Ellipse um ein Wort markiert es.
  • Ein Winkel von links unten nach rechts oben markiert den Beginn einer neuen Zeile (fügt eine Zeilenschaltung ein).
  • Ein senkrechter Strich von oben nach unten teilt ein Wort (fügt ein Leerzeichen ein).
  • In umgekehrter Zeichenrichtung werden zwei Wörter verbunden (ein Leerzeichen wird gelöscht).
  • Ein umgedrehtes V zwischen zwei Wörtern erlaubt das Einfügen weiterer Wörter. Hier funktioniert sogar das Erkennen der Handschrift – Sie können den einzufügenden Text einfach mit dem Stift schreiben.

Auch wenn die Gesten weitgehend selbstsprechend sind, blendet Word eine Hilfe dazu ein. Die genannten Änderungen werden direkt im Text durchgeführt. Der Freihand-Editor bietet aber auch die Möglichkeit, Änderungen wie bei der Texteingabe zu verfolgen. Damit bleibt auch bei Stifteingabe jede Korrektur nachvollziehbar.

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