Kampf der Giganten: iPhone 11 vs Samsung Galaxy S20

Ist Apple gegen Android ein fairer Zweikampf? Zwischen den Anhängern beider Betriebssysteme herrscht eher ein Glaubenskrieg. Dennoch ist der Vergleich der Spitzenmodelle iPhone 11 und Samsung Galaxy S20 aus technischer Sicht durchaus interessant. Kann Apple seine lange Zeit unangefochtene Spitzenposition gegen den koreanischen Herausforderer behaupten?

Der Preis

Das iPhone 11 ist mit der kleinsten Speicherkapazität von 64 GB derzeit schon für unter 700 Euro zu haben, während das günstigste Angebot für das Galaxy S20, das bei 128 GB Speicher beginnt, aktuell bei etwas weniger als 650 Euro liegt. In dieser Preisklasse macht das keinen allzu großen Unterschied. Deutlich günstiger bekommen Sie beide Geräte natürlich mit zugehörigem Mobilfunkvertrag – bei 1&1 beispielsweise ist das iPhone 11 mit Vertrag ohne Zuzahlung erhältlich.

Die Leistung

Im iPhone arbeitet ein A 13 Bionic Prozessor mit acht Rechenkernen und einer Taktfrequenz von bis zu 2,6 Gigahertz. In Benchmark-Tests schneidet der A 13 Bionic regelmäßig hervorragend ab und zeichnet sich trotzdem durch sparsamen Energieverbrauch aus. Im Galaxy S20 ist in der europäischen Variante ein Exynos 990 verbaut. Auf dem Papier unterscheiden sich die Leistungsdaten der beiden Prozessoren kaum. Auch beim Exynos sind es acht Kerne, die Taktfrequent ist mit 2,73 Gigahertz nahezu identisch. Allerdings spendiert Samsung dem S20 mit acht Gigabyte Hauptspeicher doppelt so viel, wie das iPhone besitzt. In der 5G-Variante sind sogar zwölf Gigabyte serienmäßig. Dennoch behält in bisher veröffentlichten Benchmarks Apple die Nase mit hauchdünnem Vorsprung vorn.

Der Akku

Wie üblich schweigt sich Apple zur genauen Akkukapazität aus. Aus den erhobenen Daten lässt sich auf 3.310 mAh schließen, bei Samsung sind es 4.000 mAh. Einen praktischen Unterschied bedeutet das nicht, denn das iPhone ist genügsamer. Samsung nennt 64 Stunden Musik, 18 Stunden Video oder 14 bis 15 Stunden Surfen im Internet. Das iPhone bietet laut Hersteller 65 Stunden Audio, 17 Stunden Video und 16 Stunden Internet – ein Unentschieden.

Das Display

Auch wenn die Bildschirme mit 6,1 Zoll (Apple) bzw. 6,2 Zoll (Samsung) nahezu gleich groß sind, geht hier ein klarer Punkt an das Galaxy: Während Apple auf LCD-Technik mit 1.792 x 828 Pixeln setzt, hat Samsung ein Dynamic AMOLED Display im Einsatz, das auf fantastische 3.200 x 1.440 Pixel und damit auf eine Pixeldichte von 566 ppi kommt. Der hervorragende Eindruck des Displays wird durch eine Bildwiederholfrequenz von 120 Hertz unterstützt. Das bedeutet jederzeit flüssige Bewegungsabläufe, belastet aber deutlich die Energiebilanz. Geschützt ist das Samsung-Display mit Gorilla Glass 6, beide Geräte erfüllen zudem die Norm IP68.

Die Kamera

Hardwareseitig hat Samsung aufgerüstet. Zwei Kameras (Ultra-Weitwinkel und Weitwinkel mit zwölf Megapixeln Auflösung) sind bei beiden Smartphones identisch, zusätzlich gibt es eine Frontkamera für Selfies oder Videochats. Samsung hat aber zusätzlich ein Teleobjektiv mit 64 Megapixeln verbaut, das mit einer Blendenöffnung von 1:2,0 sogar überraschend lichtstark ist. Die hohe Auflösung erlaubt einen dreißigfachen Digitalzoom (bei Apple nur fünffach). In der Praxis ist eine solche Telefunktion aber mit erheblichen Qualitätseinbußen verbunden, vor allem, wenn Aufnahmen aus der freien Hand gemacht werden. Überhaupt sollte die wenig spektakuläre Kamera-Hardware des iPhones nicht überbewertet werden. In die Software sind raffinierte KI-Funktionen integriert, zum Beispiel Bokeh und Tiefenkontrolle, die die Fotos wie aus einer Profi-Kamera mit großem Sensor wirken lassen. Unter dem Strich erlauben beide Phones auch unter schwierigen Lichtbedingungen hervorragende Aufnahmen.

Das Design

Lässt sich über Geschmack überhaupt streiten? Samsung hat drei Farbvarianten zur Auswahl, die aber kaum eine Rolle spielen, wenn das Handy in einer Schutzhülle verschwindet. Die Frontkamera ist bei Apple wie gewohnt in einer großen Aussparung (Notch) am oberen Rand des Displays zu finden, die auch die Sensoren für Face ID enthält. Samsung begnügt sich mit einem kleinen Loch (Hole), was für das Entsperren per Gesichtserkennung eine gewisse Unsicherheit bedeutet. Beide Geräte nutzen die Display-Fläche dank schmaler Ränder bestmöglich aus. Samsung verzichtet beim S20 auf gekrümmte Ränder, bietet aber – ganz subjektiv – insgesamt das modernere Erscheinungsbild.

Bild: Daniel Romero / Unsplash