Online Shopping – Fluch oder Segen?

Viele Kunden von Amazon, aber auch solche von Kindle Books könnten derzeit nicht gerade nette Post erhalten. Der Online-Händler macht von seinem Recht Gebrauch, dass es ihm frei steht, mit wem er Geschäfte macht. Das Unternehmen schließt derzeit gezielt Konten von Käufern mit besonders hohen Rückgabe-Quoten aus. Besonders unangenehm ist das für all jene Kunden, die das Konto für Kindle-Käufe nutzen.

Dem Verbraucher steht aber gesetzlich das Recht zu, Waren innerhalb von 14 Tagen zurückzuschicken, auch ohne Angaben von Gründen. Amazon kritisiert allerdings das Bestellverhalten einiger Kunden. Wie beispielsweise, dass Kleidungsstücke in 3 Größen bestellt werden, von denen mindestens 2 Größen zurückgesendet werden. Laut Amazon werden so Rücksende-Quoten von über 40% erreicht.

Auf Nachfrage beim Onlinehändler wird eine solche Sperre aber nur in ganz seltenen Fällen und nur nach eingehender Prüfung durch Amazon vorgenommen.

Für den Online-Shopper stellt sich jedoch noch ein weiteres Problem neben der fehlenden Einkaufsmöglichkeit, denn wer den Kindle-Shop oder die Amazon-Cloud nutzt, für den ist nach Sperrung des Kundenkontos dieser Dienst ebenfalls nicht mehr nutzbar.

Einige Rechtsexperten sind jedoch der Ansicht, dass die Sperrung des Kundenkontos sich nicht auf andere Amazon-Dienste erstrecken darf. Kunden sollten sich daher an das Unternehmen wenden und eine sofortige Reaktivierung des Kontos fordern.

Ein spannender Kampf zwischen Unternehmen und Online-Einkäufer ist ausgebrochen. Der Ausgang allerdings ist noch sehr ungewiss. Eines wird jedoch schnell klar – das Shopping-Verhalten im Internet muss neu überdacht und bewertet werden, was spätestens mit dem Eintreten von zahlreichen Änderungen im Widerrufsrecht, die voraussichtlich im Juni 2014 wirksam werden, der Fall sein dürfte.