Online-Lieferanbieter fordern höhere Provisionen von Bringdiensten

Die zwei führenden Anbieter von Pizza-Bestellungen über das Internet möchten bereits in Kürze mehr Geld von ihren Vertriebspartnern abschöpfen: Beide Konzerne kündigten eine gesalzene Provisionserhöhung an.

Lieferheld und Pizza.de möchten größeres Stück der Pizza abhaben

Wer sich nach einem harten Arbeitstag eine ofenfrische Pizza, einen schmackhaften Nudelauflauf oder einen knackigen gemischten Salat bestellen, vorab aber nicht das örtliche Telefonbuch nach einem nahegelegenen Lieferservice durchstöbern möchte, hat vermutlich schon längst die Vorzüge des Internets für sich entdeckt: Online-Plattformen wie Lieferando, Lieferheld oder Pizza.de ermöglichen ihren Kunden mittels Eingabe der eigenen Postleitzahl die Auswahl aus zahlreichen Pizzerien und Lieferdiensten in der unmittelbaren Umgebung – Für jede aufgegebene Bestellung profitiert der Konzern anteilig durch eine rund 10%-ige Provision.
Fortan dürfte den teilnehmenden Geschäftspartnern am Ende eines Arbeitstages allerdings deutlich weniger Geld in der Kasse übrig bleiben: So kündigte Lieferheld.de laut einer Vorabmeldung der Wirtschaftswoche an, ab September stolze 14% Umsatzbeteiligung anstelle der bislang erhobenen 9% einbehalten zu wollen, erst kürzlich stockte auch Marktführer Pizza.de seine Provision von 10 auf 13% auf.

Preiserhöhungen für den Endverbraucher sind nicht zu erwarten

Laut Schätzungen der Wirtschaftswoche teilen sich die drei erwähnten Anbieter rund 95% aller im Internet aufgegebenen Bestellungen von Pizza, Pasta, Salaten und ähnlichen Speisen. Lieferando-Chef Christoph Gerber entgegnete gegenüber der Zeitschrift, dass sich eine Provisionserhöhung aufgrund der derzeitigen Marktpower überaus einfach durchzusetzen lasse. Ironischerweise verzichtet Lieferando aber in absehbarer Zeit auf derartige Schritte: Das Unternehmen möchte auch in Zukunft weiterhin an seiner 10%-igen Beteiligung der jeweiligen Geschäftspartner festhalten. Einen gravierenden Preisanstieg der angebotenen Produkte, der sich schlussendlich auch beim Verbraucher bemerkbar macht, schließt Gerber unterdes aus:
Die Durchsetzung eines solchen sei für die jeweiligen Bringdienste, die zunehmend auf kooperierende Online-Vermittler angewiesen sind, aufgrund der hohen Preissensibilität der Endkunden kaum möglich.

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