
Schüler aus Turin hatten im Jahr 2006 vor laufender Kamera einen Mitschüler mit Down-Syndrom misshandelt und das selbst gedrehte Video auf der Plattform von Google Video veröffentlicht. In Folge wurden die Google Manager Fleischer, Drummond und Reyes zunächst zu Haftstrafen verurteilt. Dieses Urteil ist von einem Berufungsgericht nun aufgehoben worden. Die drei Manager wurden freigesprochen.
Nachdem Google durch die italienische Polizei über ein Video Kenntnis erhalten hatte, das die Misshandlung eines Schülers mit Down-Syndrom zeigte, wurde die Filmdatei innerhalb weniger Stunden von der Google Video Plattform entfernt. Google kooperierte zudem mit den italienischen Behörden und war bei der Ermittlung der Verantwortlichen behilflich, die das Video gedreht und die Filmdatei über Google Video im Internet veröffentlicht hatten. Die der Tat überführten Schüler wurden jeweils zu gemeinnütziger Arbeit im Umfang von 10 Monaten verurteilt.
Die Staatsanwälte Francesco Caiani und Alfredo Robledo hatten jedoch auch vier Google Mitarbeiter vor das Mailänder Gericht zitiert. Der Datenschutzbeauftragte Peter Fleischer, der Justiziar David Drummond, der damaligen Google Finanzchef George Reyes und der Softwareentwickler Arvind Desikan wurden wegen Verstößen gegen den Datenschutz und Verleumdung angeklagt.
Die Angeklagten hatten keine Kenntnis von dem fraglichen Video bevor seine Löschung veranlasst worden war, waren nicht persönlich an seiner Verbreitung beteiligt gewesen und keiner von ihnen war mit den Verantwortlichen bekannt. Zu Haftstrafen wegen Verstößen gegen den Datenschutz wurden die drei Erstgenannten dennoch verurteilt, auch wenn der Vorwurf der Verleumdung inzwischen fallen gelassen worden war.
Laut einer Meldung durch Reuters ist dieses umstrittene Urteil in der Berufung aufgehoben worden. Kurz vor Weihnachten 2012 wurden die drei Google Manager freigesprochen.
Bild: Gerhard Frassa / pixelio.de