Seit 1978 sind sie auf dem Markt, seit knapp zehn Jahren werden Solid State Drives (SSDs, Festkörper-Speicher) in größerem Stil bei der Fertigung von Computern im Consumer-Bereich eingesetzt. SSDs sind in leistungsfähigen Notebooks mittlerweile Standard, etwa die für Dell-Geräte optimierte Samsung PM871 mit einer Speicherkapazität von 256 GB und der Standard-Einbaugröße von 2,5 Zoll. Die Bezeichnung als Drive (Laufwerk) ist dabei irreführend, denn im Gegensatz zu Magnetplatten (Hard Disk Drive, HDD) und optischen Laufwerken gibt es hier keinerlei bewegliche Teile mehr. SSDs arbeiten geräuschlos, stromsparend und dazu noch sehr schnell.
Multi-Tasking ohne nennenswerte Verzögerung
SSDs funktionieren im Prinzip genauso, wie man es von USB-Sticks her kennt. Es sind Flash-Speicher, die mittlerweile auch in Terabyte-Größe verfügbar sind. Allerdings sind diese Speicherkapazitäten noch sehr teuer und für den Privatanwender auch nicht erforderlich. Ihre Vorzüge spielen die SSD nämlich vor allem bei Zugriffen auf Programme und Daten aus. Während der mechanische Schreib-Lese-Kopf einer HDD stets neu positioniert werden muss, finden parallele Zugriffe auf die SSD quasi zeitgleich statt. Die Reaktionszeit auf Anforderungen, gemessen in IOPS (Input Ouput Instructions per Second) steigt gegenüber HDDs von einigen 100 auf 100.000. Bei der eigentlichen Datenübertragung sind die Vorteile der SSD nicht mehr ganz so gewaltig, zwei bis dreifaches Tempo wird aber erreicht. Deshalb hat es durchaus Sinn, den teuren SSD-Speicherplatz für Betriebssystem und Programme zu reservieren. Der Windows-Start braucht danach nur noch wenige Sekunden. Umfangreiche Foto- und Musiksammlungen können dagegen auf einem günstigen HDD bleiben, weil es auf die Zugriffszeiten nicht so sehr ankommt. Auch bei normalen Office-Anwendungen macht sich der Vorteil kaum bemerkbar.
Sicherungskopie ist weiterhin Pflicht
SSDs sind nicht nur schneller, sondern sie gelten wegen der fehlenden mechanisch beweglichen Teile als wesentlich zuverlässiger als HDDs. Eine einzelne SSD-Zelle verträgt je nach Qualitätsstufe der Produktion rund 5.000 bis 10.000 Schreibvorgänge. Das klingt wenig, aber die Firmware sorgt dafür, dass nicht immer dieselben Zellen beansprucht werden. In der Praxis sind deshalb Millionen Zugriffe problemlos möglich, vor allem, wenn sie nur lesend erfolgen. Für HDDs wird – bei breiter Streuung – eine mittlere Ausfallrate von 5 % pro Jahr genannt, der vergleichbare Wert beträgt für SSDs nur 1,5 %. Anders ausgedrückt: HDDs versagen mehr als drei Mal so oft wie SSDs. Allerdings nützt Ihnen diese schöne Statistik nichts, wenn Sie doch unter den 1,5 % Betroffenen sind. Sichern Sie also Betriebssystem, Programme und Daten auch von der SSD auf einen externen Datenträger, zum Beispiel eine über USB angeschlossene Festplatte.
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