
Das durch seinen missglückten Börsengang in die Schlagzeilen geratene soziale Netzwerk Facebook hat seine Nutzerzahlen leicht nach unten korrigiert. Schuld an den überhöhten Zahlen sind danach Nutzer, die gefakte Profile anlegen, sich mehrfach angemeldet oder einen Account für das Haustier eingerichtet haben. Ein Teil der Nutzerkonten wird außerdem ausschließlich für die Verbreitung von Spam genutzt.
Falsche Identitäten und Doppelaccounts
Für Juni 2012 war das Unternehmen in seinem Quartalsbericht noch von 955 Millionen Nutzern ausgegangen. Gezählt wurden dabei alle User, die sich mindestens einmal pro Monat in ihr Facebook-Konto eingeloggt hatten. Bei einer Schätzung im März war die Zahl der Fake-Accounts mit sechs Prozent angegeben worden. Jetzt wurden diese Zahlen in einem Bericht an die Börsenaufsicht der USA, SEC, gesenkt. Danach handelt es sich bei 83 Millionen Accounts, also 8,4 Prozent, um Fake-Accounts. Davon werden 4,8 Prozent als Mehrfachaccount genutzt, 2,4 Prozent wurden falsch angelegt, indem Nutzer für eine Firma, Hund oder Katze einen eigenen Account eröffneten. Die Zahl der unerwünschten Konten, die nur für die Verbreitung von Spam angelegt wurden, schätzt Facebook auf 1,5 Prozent.
Bots erhöhen Klick-Zahlen
Auch die Zahl der Klicks auf Werbeseiten, die auf Facebook geschaltet und den werbenden Unternehmen berechnet werden, wird offenbar zu hoch angegeben. Wie ein Start-up-Unternehmen in einer eigenen Untersuchung herausfand, stammten 80 Prozent der Aufrufe auf den Werbeseiten dieses Unternehmens von Bots und nicht von realen Usern.
Aktie auf Tiefstand
Mit dieser Bereinigung der Account-Zahlen musste das größte Netzwerk der Welt einräumen, dass ein Teil des Wachstums auf falsche Konten oder Mehrfachnutzungen zurückzuführen ist. Der Aktie dürften diese Nachrichten nicht gut tun. Sie befindet sich weiterhin auf Talfahrt.