China nun Supercomputer-Großmacht Nr. 1

Pünktlich zum Eröffnungsgong der internationalen Supercomputerkonferenz ISC’13 wurde die diesjährige Top500 Rangliste der Supercomputer bekanntgegeben. Demnach besetzt die Volksrepublik China mit dem Tianhe-2 (Milchstraße 2) den ersten Platz und löst den bisherigen Titelverteidiger Titan nach nur einem halben Jahr ab. Das Messprogramm LINPACK attestiert dem Tianhe-2 eine Rechenpower von 33,86 PetaFLOPS, was nahezu der doppelten Rechenleistung des bisherigen Rangersten, dem amerikanischen Superrechner Titan mit 17,6 PetaFLOPS, entspricht. Dieser enorme Leistungsabstand dürfte den Chinesen einen längerfristigen Aufenthalt auf Platz eins bescheren.

Zur Erinnerung: Ein PetaFLOP entspricht einer Billiarde Rechenoperationen pro Sekunde, so dass der Leistungsunterschied zwischen herkömmlichen PCs und Supercomputern bei etwa 6 Zehnerpotenzen liegt. Der Tianhe-2 besteht aus 32.000 Intel Prozessoren (Xeon Ivy Bridge EP) und 48.000 Coprozessoren (Intel Xeon Phi) und wird mit dem hauseigenen Betriebssystem Kylin Linux betrieben.

Deutschland ist mit der JuQueen (Bluegene/Q, 5 PetaFLOPS) auf Platz 7 und dem SuperMuc (Xeon E5, 2,9 PetaFLOPS) auf Platz 9 in den Top Ten vertreten und kann dem Ranken um die Poleposition nur aus Entfernung zusehen.

Da die Rechenkapazität eines Landes nicht nur an einzelnen Großrechnern bewertet werden kann, muss auch die Mengenbilanz der Großmächte betrachtet werden. Diese offenbart mit 253 Großrechnern in der Top500 Liste traditionell die USA als das Land mit den meisten Großrechnern. Mit großem Abstand folgt Europa (112). China platziert sich mit 65 Rechnern immerhin an dritter Stelle.

Bemerkenswert ist die Geschwindigkeit mit der sich die Volksrepublik, welche 2001 noch keinen Rang der Top500 belegte, zum beständigen Big Player der Großrechnerproduzenten entwickelt hat.

Bild: Image courtesy of Salvatore Vuono / FreeDigitalPhotos.net