Bitcoins sicher aufbewahren: Bitcoin-Wallets im Überblick

Im Dezember 2020 feiern Bitcoin-Besitzer einen neuen Höchstkurs der bekannteste Krypto-Währung. Ein Grund mehr, sich Gedanken über eine sichere Aufbewahrung zu machen. Bitcoins sind zwar weniger von Einbrechern und Taschendieben bedroht, dafür aber von Hackern und Schadsoftware. Und verlieren kann man Bitcoins fast so leicht wie Bargeld.

Nichts geht ohne zwei Schlüssel

Allen Wallet-Typen ist ein Prinzip gemeinsam: Not your keys, not your coins. Genauer gesagt sind es sogar zwei Schlüssel, die man braucht, um über sein Bitcoin Guthaben zu verfügen. Es gibt einen öffentlichen und einen privaten Schlüssel. Der private Schlüssel befindet sich dabei nicht zwingend im eigenen Zugriff. Beim Kauf von Bitcoins über Börsen (Exchanges) verwaltet die Börse den privaten Schlüssel. Hackern, die sich die Schlüssel verschaffen, haben die Kontrolle über die Vermögenswerte. 2018 lag der durchschnittliche Schaden pro Tag (!) bei 2,7 Millionen US-Dollar. Binance, größte Krypto-Börse der Welt, wurde bei einem einzigen Angriff um siebentausend Bitcoin mit einem damaligen Wert von 40 Millionen US-Dollar erleichtert.

Hardware Wallets

Eine Hardware Wallet ist noch am ehesten mit der klassischen Geldbörse vergleichbar. Es kann sich dabei um einen beliebigen Datenträger handeln. Im engeren Sinn versteht man unter Hardware Wallets aber nur solche Geräte, die speziell für die Aufbewahrung von Kryptowährungen konzipiert sind. In der Wallet werden die privaten Schlüssel gespeichert. Sie sind dort wesentlich besser aufgehoben als auf einem Computer oder einem Smartgerät, die ständig mit dem Internet verbunden sind.

Web Wallets

Bei einer Web Wallet vertraut der Bitcoin-Besitzer einem externen Anbieter seine Schlüssel an. Vorteil ist, dass es keine Hardware gibt, die gestohlen werden kann. Aber die Lösung ist nur so sicher, wie der Betreiber vertrauenswürdig ist und in die Sicherheit seiner Systeme investiert. Wird die Web Wallet gehackt, können – wie obige Beispiele zeigen – erhebliche Vermögenswerte verloren sein. Gegen einen Datenverlust in der Web Wallet und gegen ein vergessenes Passwort für den Zugriff hilft eine geradezu vorsintflutliche Methode des Backups: Die privaten Schlüssel werden einfach auf einem Stück Papier notiert. Transaktionen sind durch Eingabe der Schlüssel möglich – allerdings dann auch wieder für einen Dieb. Das Papier-Backup muss also wie Bargeld oder Wertpapiere sicher verwahrt werden, zum Beispiel in einem Wertschutzschrank oder einem Bankschließfach.

Cold und Hot Wallets

Das Papier mit den privaten Schlüsseln ist ein hervorragendes Beispiel für eine Cold Wallet. Das ist der Oberbegriff für alle Bitcoin Wallets, die nicht mit dem Internet verbunden sind. Solange die Aufzeichnungen auf Papier nicht gescannt oder in die Kamera gehalten werden, sind sie für keinen Hacker der Welt einsehbar. Cold Wallets sind für die langfristige Aufbewahrung ideal. Wer intensiv mit Bitcoin handelt, wird daran aber keine Freude haben. Er braucht eine Hot Wallet, die ständig mit dem Internet verbunden ist. Das sind in der Regel Web Wallets, bei denen der private Schlüssel beim Anbieter liegt. Wegen des damit verbundenen Risikos sollten hier nur kleinere Beträge für den ständigen Zugriff lagern.

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